Unsere beste Chance, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, haben wir dort, wo sich der Erhalt des Lebens entscheidet: bei der Produktion von qualitativ hochwertigen und nährstoffreichen Lebensmitteln.
Durch den Einsatz von synthetischen Düngern, Pflanzenschutzmitteln und Monokulturen leidet heutzutage jedoch die Natur und damit die Qualität der Nahrungsmittel. Wir beobachten eine beispiellose weltweite Bodenerosion, Wüstenbildung, Landverödung, Überdüngung, chemische (Wasser-)Verschmutzung und Dekarbonisierung.
Diese Entwicklung führt zu einer qualitativ verschlechterten Nahrungsversorgung und geht einher mit dem Verlust von fruchtbarem Boden, biologischer Vielfalt sowie besonders einheimischem Saatgut und Wissen.
Nach Schätzungen des Weltklimarats sind die konventionelle Landwirtschaft und ihre Praktiken für ein Viertel der globalen jährlichen Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich. Sie ist somit nach der Energiewirtschaft der zweitgrößte Emittent.
Um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen, muss in der Landwirtschaft ein Paradigmenwechsel stattfinden: statt intensiver Landnutzung eine umweltverträgliche im Einklang mit und nach dem Vorbild der Natur.
Nur so können langfristig die natürlichen Produktionsgrundlagen wie Böden, Artenvielfalt, Gewässer oder Klima gesichert und die Stabilität der Agrar-Ökosysteme gestärkt werden. Außerdem ist der Ökolandbau für die Herausforderungen des Klimawandels besser gewappnet.
Und tatsächlich schließen sich immer mehr Menschen unternehmerisch zusammen, um eine zukunftsfähige, regionale und resiliente Landwirtschaft und Ernährung zu schaffen. Sie warten nicht auf die Politik, die so dringend die Spielregeln des Systems grundsätzlich ändern muss, sondern sie machen einfach!
Wir wollen das Ernährungssystem gemeinsam mit unseren Förderpartnern umbauen, vom Acker bis zum Teller, from farm to fork! Der Garant für eine gute Ernährung aus fruchtbaren und nährstoffreichen Pflanzen ist eine ökologische, gentechnikfreie Saatgut- und Sortenvielfalt. Auf einen gesunden Boden fokussierte Landwirtschaft ist darüber hinaus in der Lage, CO2 nachhaltig zu binden und somit abzubauen.
Besonderes Augenmerk soll dabei auf einer rein pflanzlichen Landwirtschaft, die in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird, nicht nur, weil in der Gesellschaft der Trend zu pflanzlicher Ernährung weiterhin wächst, sondern weil biozyklisch-veganer Landbau langfristig die Lösung für eine Reihe von Problemen bietet: Er trägt zum Klimaschutz, zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Verbesserung der Grundwasserqualität bei, sorgt für fruchtbarere Böden, kann für die Weltbevölkerung Ernährungssicherheit bieten und, und, und …
Wir wollen die Wertschätzung von Nahrung wieder fördern. Denn gutes Essen beschränkt sich nicht nur auf den Geschmack und die Nährstoffe, sondern auch auf die Herstellungsbedingungen.
Somit ist jede Kaufentscheidung auch eine Entscheidung darüber, wie die Böden, Pflanzen, Tiere und die Mitarbeiter eines Betriebes behandelt werden sollen. Dabei gibt es viele Gründe, sich regional, saisonal und bio zu ernähren – nicht nur für Umwelt und Klima, sondern auch für die regionale Wirtschaft und die eigene Gesundheit.
Wir haben jahrzehntelang Insektenvernichtungsmittel auf die Felder gespritzt, und jetzt sind wir traurig, dass die Insekten vernichtet sind.
Die Stiftung Zukunft jetzt! fördert in dem Zusammenhang Projekte mit folgenden Schwerpunkten:
Förderung eines umweltgerechten Landbaus sowie eines ökologisch-nachhaltigen Konsumbewusstseins
Ausbildungsprogramme und andere Bildungsangebote, die zur ökologisch-biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise befähigen
Schulbauernhof-Projekte, die Kindern und Erwachsenen einen Einblick in die ökologische Landbewirtschaftung und Lebensmittelerzeugung geben
Umwelt- und Naturerlebniszentren sowie außerschulische Lernorte, deren Konzepte ökologische Landwirtschaft, Umweltbildung und Erholung verbinden
Züchtung von samenfesten Gemüsesorten, Kräutern und Blumen für den ökologischen Landbau
Züchtungsforschung und -entwicklung
Maßnahmen, die zum Erhalt und Aufbau von Bodenfruchtbarkeit auf landwirtschaftlichen Nutzflächen führen
Regenerative Landwirtschaft: Formen der nachhaltigen Land- und Weidewirtschaft, die ganzheitliche Verfahren einsetzen, um die organische Substanz der Böden zu erhalten, geschädigte Biodiversität des Erdreichs wiederherzustellen, den Wasserkreislauf substantiell zu verbessern und intakte Ökosysteme zu schaffen
Wir wollen vermehrt Projekte und Initiativen unterstützen, welche die kreislauforientierte und vegan ausgerichtete Form des ökologischen Landbaus umsetzen. Der bio-vegane Landbau gewährleistet Bodengesundheit und Produktivität mit Hilfe rein pflanzlicher Präparate. Es werden keine Tiere gehalten, da pflanzliche Alternativen Mist und Gülle ersetzen. Diese Form des Landbaus geht gerade in tierethischen Belangen durch die Ablehnung jeglicher Tiernutzung noch einen konsequenten Schritt weiter und stellt unseres Erachtens eine echte Alternative zur heutigen Agrarindustrie dar. Die meisten pflanzlichen Lebensmittel haben außerdem einen sehr kleinen Klimafußabdruck und schonen natürliche Ressourcen.
Die Erde ist nicht nur unser gemeinsames Erbe, sie ist auch die Quelle des Lebens.