Die Stiftung Zukunftsfähigkeit engagiert sich für globale Gerechtigkeit und die Beachtung der planetaren Grenzen im Sinne der 2030 Agenda und der Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens.
The truth is: the natural world is changing. And we are totally dependent on that world. It provides our food, water and air. It is the most precious thing we have and we need to defend it.
Die Stiftung Zukunftsfähigkeit setzt sich für eine zukunftsfähige Entwicklung ein, das heißt, für die Sicherung der Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen sowie für globale Verteilungsgerechtigkeit. Dabei folgt sie den in der 2030-Agenda und den in ihr formulierten 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung implizierten Forderungen. Sie will dabei helfen, die Kluft zwischen der erkannten Notwendigkeit des Umsteuerns und dem realen Handeln von Politik, Wirtschaft und Konsumenten zu überbrücken.
In diesen umfassenden Transformationsprozessen von Gesellschaft und Ökonomie kommt für die Stiftung Zukunftsfähigkeit dem internationalen Klimaschutz, aber auch dem Wandel in der Tierhaltung für eine nachhaltige Welternährung eine besondere Bedeutung zu.
Besonders in der internationalen Klimaschutz-Debatte engagiert sich die Stiftung Zukunftsfähigkeit als Mittlerin zwischen unterschiedlichen Standpunkten. Sie bringt sich in letzter Zeit vermehrt als Unterstützerin und Begleiterin von Klima-Musterklagen ein.
Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt die Stiftung Zukunftsfähigkeit in diesem Kontext, die Kosten für derartige Gerichtsverfahren (bspw. in Form von Anwalts-, Gerichts- und Gutachtenkosten sowie Aufwänden für Reisen, Koordination und Public Relations) abzudecken.
Nach der rechtlichen Debatte kann nun etwa im Fall Saúl Luciano Lliuya gegen RWE die wissenschaftliche Beweisführung vor Gericht folgen. Der Fall hat Signalwirkung: Investoren weltweit müssen ab jetzt neue Klagerisiken beachten!
Die Stiftung ergänzt durch ausgewählte Vernetzungsaktivitäten sowie politische Akzentsetzungen und Gespräche die Arbeit von Germanwatch.
Die Klimakrise wird immer schlimmer, dennoch machen bisher die Politik und Wirtschaft nicht genug, um die globale Erderwärmung zu bremsen. Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt strategische Gerichtsverfahren, in denen öffentliche und private Akteure zum Handeln aufgefordert werden.
Nun geht das Verfahren bereits in das neunte Jahr.
Gemeinsam mit der deutschen NGO Germanwatch unterstützt die Stiftung Zukunftsfähigkeit seit 2015 den peruanischen Andenbauern und Bergführer Saúl Luciano Lliuya bei einer zivil-rechtlichen Klimaklage gegen den deutschen Energiekonzern RWE.
Durch die klimawandelbedingte Gletscherschmelze ist ein Gletschersee oberhalb der auf 3.000 m Höhe gelegenen Andenstadt Huaraz stark angewachsen. Im Falle eines Dammbruchs drohen Saúl Luciano Lliuyas Haus sowie einem großen Teil der unterhalb des Gletschersees gelegenen Stadt Huaraz eine Flutkatastrophe.
RWE ist als Europas größter CO2-Emittent für rund ein halbes Prozent aller von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen weltweit seit Beginn der Industrialisierung verantwortlich. Saúl Luciano Lliuya fordert in diesem Musterprozess, dass der Konzern nun für rund 0,5 % der am Gletschersee notwendigen Schutzmaßnahmen aufkommt.
Die Klage wird aktuell beim Oberlandesgericht Hamm verhandelt. Ende Mai 2022 fand der gerichtlich angesetzte und von den Medien stark beachtete Ortstermin in der Andenstadt Huaraz und am Gletschersee statt. Dafür reisten Richter des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm, Rechtsbeistände und Sachverständige – bemerkenswert im Kontext eines zivilrechtlichen Falles – nach Peru, um die Situation vor Ort in Augenschein zu nehmen und die Risiken aus einem Dammbruch einzuschätzen.
Zu dem dazu erstellten Gutachten des Sachverständigen des Gerichts, das seit Juli 2023 vorliegt, haben die Parteien mittlerweile ihre Stellungnahmen beim Gericht eingereicht. Die nächste öffentliche Verhandlung am OLG Hamm wird für die Mitte dieses Jahres erwartet.
Wie wichtig eine baldige Entscheidung in diesem Musterprozess ist, zeigt der Abgang einer Gerölllawine in den See am 23.01.2024 (siehe Video).
Einen wichtigen Beitrag für die weitere Beweisführung könnte eine im Februar 2021 veröffentlichte Untersuchung von Forschern der Universitäten Oxford und Washington leisten. Sie kommt zu dem klaren Ergebnis, dass die Erwärmung, die in der Region oberhalb von Huaraz die Gletscherschmelze verursacht, zu etwa 95 Prozent auf Emissionen durch Menschen zurückzuführen ist.
Weltweit steigt die Anzahl an Klimaklagen, um vom Klimawandel betroffene Menschen zu schützen. Auf der Klimakonferenz COP27 in Sharm El-Sheikh war Saúl Luciano Lliuya vor Ort, um über den Fall zu informieren und sich mit anderen Akteuren im Kontext von Klimaklagen auszutauschen.
Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt diese besondere Musterklage bereits seit 2020.
Auch 2024 fördert sie erneut die Koordinations- und klimapolitische Beratungsarbeit rund um den Fall und um die anstehende mündliche Verhandlung.
Die Stiftung Zukunftsfähigkeit engagiert sich für globale Gerechtigkeit und die Beachtung der planetaren Grenzen im Sinne der SDGs und der 2030 Agenda der Vereinten Nationen und der Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens.
Anfang 2020 entschieden neun junge Menschen zwischen 15 und 32 Jahren aus verschiedenen Regionen Deutschlands vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, um das 2019 verabschiedete Bundesklimaschutzgesetz überprüfen zu lassen. In ihren Augen sei dies zu schwach, um die Folgen der Klimakrise heute und in Zukunft effektiv einzudämmen.
Das Leben der Kläger*innen reicht in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts, in dem Auswirkungen der Erderwärmung eine vielfach höhere Intensität erreichen werden, als dies bereits gegenwärtig schon der Fall ist. Ihre Familien sind im Tourismus oder in der Landwirtschaft tätig und leben auf Inseln wie Pellworm oder Langeoog. Die Klimakrise in Form von Extremwetterereignissen und Meeresspiegelanstieg spüren sie schon jetzt und sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Die Bundesregierung kommt mit ihrer zu schwachen Klimapolitik ihrem im Grundgesetz verankerten Auftrag zum Schutz ihrer Grundrechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit, auf Eigentum und Beruf nicht nach.
Am 29.4. gab das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung bekannt und legte darin einen neuen Maßstab für Klima- und Grundrechtsschutz, wie noch nie ein deutsches Gericht zuvor. Insbesondere für die jungen Menschen ein großer Erfolg, denn zum ersten Mal wird der Klimaschutz generationengerecht ausgelegt. Das Gericht erkennt an, dass eine Reduktion von Emissionen nicht in die Zukunft hinausgezögert werden dürfe, da dies zu einer Einschränkung der Freiheiten und Grundrechte der jungen Menschen und nächsten Generationen führe. Das Bundesklimaschutzgesetz sei in weiten Teilen verfassungswidrig und müsse nachgebessert werden.
Germanwatch hat gemeinsam mit Greenpeace und Protect the Planet die Verfassungsbeschwerde der neun jungen Menschen unterstützt, trat aber nicht selbst als Kläger auf.
Mit Unterstützung der Stiftung Zukunft jetzt! wird sich im Jahr 2021 die Arbeit von Germanwatch auf die Öffentlichkeitsarbeit rund um die Bedeutung des Urteils und seine politische Umsetzung fokussieren. Außerdem ist Germanwatch international vernetzt, sodass die Entscheidung des BVerfG auch in weiteren anhängigen Klimaklagen eingebracht werden kann, um ihnen Rückenwind zu verleihen.
We can not have equilibrium in this world with the current inequality and destruction of Mother Earth. Capitalism is what is causing this problem and it needs to end.