Wie wir Menschen Tiere behandeln, betrifft im Kern die Frage nach unserer Menschlichkeit und Empathiefähigkeit.
Die Stiftung Zukunft jetzt! macht sich dafür stark, dass Tiere, ob wild oder domestiziert, als fühlende Mitgeschöpfe angesehen werden und auf allen Ebenen mit Respekt behandelt werden. Sie haben Anrecht auf einen intakten Lebensraum sowie körperliche Unversehrtheit. Konsequenter Artenschutz ist unsere Maxime.
Denn unsere Respektlosigkeit gegenüber Wildtieren und sogenannten Nutztieren sowie die Beraubung ihrer Lebensräume hat eine Situation geschaffen, in der Krankheiten auf Menschen übertragen werden können. Wir möchten dabei mitwirken, ein grundsätzliches Umdenken herbeizuführen, das den Übergang zu einer humaneren Gesellschaft ermöglicht. In dieser sollen die Interessen von Mensch und Tier gleichermaßen berücksichtigt werden.
Wir sind bestrebt, das bestehende System der Tiernutzung zugunsten der Tiere zu verbessern und es eines Tages obsolet zu machen. Da dies ein langwieriger Prozess mit vielen Zwischenschritten ist, setzen wir uns zunächst auch für eine schrittweise Reduktion des Verbrauchs von Tierprodukten ein. Langfrsitig jedoch setzen wir uns für ein Ende der Nutzung von Tieren als Nahrungsquelle ein. Eine pflanzenbasierte Ernährungsweise ist die ethisch beste Lösung.
Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.
Wie soll der Mensch mit Tieren umgehen? In welchem Maß soll er Rücksicht nehmen auf ihre Interessen? Haben Tiere gar eine Würde?
Die Tierethik beschäftigt sich mit den moralischen Fragen, die sich aus dem menschlichen Umgang mit Tieren ergeben. Hierbei stehen insbesondere Fragen nach der Legitimität der Nutzung von Tieren für menschliche Interessen im Mittelpunkt. Ausgangspunkt einer Tierethik ist üblicherweise eine anthropozentrische Auffassung, nach der der Mensch das „Maß aller Dinge“ ist und die Leidensfähigkeit der Lebewesen weniger ein Kriterium für ihren Einbezug in die Sphäre der Moral. In dem Zusammenhang wird oft auch von „Speziesismus“ gesprochen. Eine Form der Diskriminierung, die die Ansicht vertritt, dass alle anderen Tiere dem Menschen unterlegen seien.
Wenn wir Tiere halten, sollte das Tierwohl an vorderster Stelle stehen und sollten die Rahmenbedingungen passen: die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sowie die Möglichkeit, ihren natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnissen nachzugehen. Sie sollen frei von Hunger und Durst, von haltungsbedingten Beschwerden, von Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten, von Angst und Stress sein.
Einen großen Einfluss auf das Tierwohl haben Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung. Der Preis, den sie für tierische Lebensmittel bezahlen, hat Signalwirkung: Billig geht zu Lasten der Tiere.
Ein artgerechtes, leidfreies Tierleben ist mit den wirtschaftlichen Interessen der Agrarindustrie (und der Forschung) nur schwer vereinbar. Konkrete Gesetze und Verordnungen sind oft weniger am Tierwohl orientiert als an den Interessen der Industrie. Konzerne und Lobbygruppen bestimmen nach wie vor entscheidend mit, ob Praktiken in der Tierhaltung legal bleiben oder nicht. Sie verhindern oder verzögern wichtige und überfällige Entwicklungen und die Verbraucher sind nur selten bereit, für bessere Haltungsbedingungen an der (Fleisch-)Theke mehr zu bezahlen.
Nur eine artgerechte Haltung ist dem Tierwohl verpflichtet. Diese rückt immer stärker in den Fokus einer nachhaltig-ökologischen Landwirtschaft.
Warum sollte das Gesetz seinen Schutz irgendeinem empfindenden Wesen verweigern? Die Zeit wird kommen, da die Menschheit alles, was atmet, unter ihren Schirm und Schild nehmen wird.
Tierrechte sind nicht nur wegen der enormen Nutzung von Tieren durch den Menschen von besonderer Bedeutung, sondern auch wegen der schlichten Tatsache, dass die Rechts- und Sozialnormen auf die Frage nach dem menschlichen Umgang mit Tieren nur bedingt Antworten liefern.
Auch in Deutschland haben Tiere Rechte. Festgelegt sind diese im Tierschutzgesetz von 1972. Der Kern:
Das Tier ist als »Mitgeschöpf« zu behandeln, niemand darf einem Tier ohne Grund Schmerz oder Schaden zufügen.
Ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, wie es allen Menschen nach dem Grundgesetz zusteht, spricht das Gesetz den Tieren jedoch nicht zu. Davon wären wesentliche Bereiche der Gesellschaft betroffen: Die Lebensmittelindustrie basiert zu einem wichtigen Teil auf der Ausbeutung und Tötung von Tieren.
Wir sind der Überzeugung, dass entgegen traditioneller Ansichten der Gesellschaft Tiere einen intrinsischen Wert haben, der vollkommen unabhängig ist von ihrem Nutzen für den Menschen. Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein unversehrtes Dasein und Freiheit. Wir engagieren uns dafür, die Anerkennung und Umsetzung von Tierrechten zu erreichen und wollen das Bewusstsein über die Bedürfnisse und Interessen der Tiere stärken sowie Tierrechte auf der Ernährungs-, Konsum- und Gesetzgebungsebene besser verankern.
Auch Deutschland muss als Mitverursacher der globalen Ernährungskrise jetzt handeln und mit einem ernährungspolitischen Gesamtkonzept den Wandel gestalten. Dabei müssen alle an einem Strang ziehen: die Politik mit einer ressortübergreifenden Ernährungsstrategie, die Wirtschaft mit einer nachhaltigen, klimafreundlichen Ernährungsweise und die Verbraucher mit dem Treffen ethischerer Kaufentscheidungen.
Dass das Wort Tierschutz einmal erfunden werden musste, ist wohl eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Gesellschaft.
Hühner, Schweine, Puten und Rinder müssen in der intensiven Tierhaltung in Zuchtanlagen, Mastställen und Schlachthäusern weltweit tagtäglich großes Leid ertragen. Die in der Agrarindustrie übliche und gesellschaftlich tolerierte Art der Tierhaltung und Lebensmittelproduktion wertet sogenannte „Nutztiere“ zum reinen Produkt ab.
Die wahren Kosten der (Billig-)Fleischerzeugung werden in den Preisen jedoch nicht abgebildet: Die Fleischproduktion in der Massentierhaltung ist einer der größten Treiber des Klimawandels, sie zerstört Lebensräume und fördert Krankheiten. Ferner müssen auch die Tiere in diesem System einen hohen Preis zahlen.
Die Billigproduktion in immer größeren Ställen bremst dabei weitgehend tierfreundliche und ökologisch vorteilhafte Fortschritte aus, die von Bauern und Bäuerinnen sowie der Wissenschaft entwickelt wurden. Umwelt- und tiergerechte Bauernhöfe, die heimisches Futter statt Gentechnik nutzen, sollen nach der Logik der exportorientierten Schlachthöfe und Molkereien ein Auslaufmodell werden.
Bei Fleisch aus ökologischer Tierhaltung hingegen fällt die Belastung für Umwelt und Klima deutlich geringer aus. Die übergeordneten Ziele im Sinne einer ökologischen Entwicklung im Ernährungsbereich sind Ressourcenschonung, Erhalt der ökologischen Tragfähigkeit, faire Produktionsbedingungen für Mensch, Tier und Natur und vor allem auch: Erhalt und Entwicklung der Arten- und Biotopvielfalt.
Eine deutliche Reduktion der Herstellung und des Konsums tierischer Produkte jedoch wäre um ein Vielfaches nachhaltiger. Weniger Tierhaltung bedeutet weniger Tierleid und weniger Treibhausemissionen.
Die wachsende Zahl der Vegetarier und Veganer in Deutschland kann im dem Zusammenhang auch als ein Protest gegen die gängige Massentierhaltung gewertet werden.