Die Umweltstiftung Greenpeace gehört zum internationalen Greenpeace-Netzwerk. Sie widmet sich dem Schutz der Umwelt und Natur und fördert die Friedensforschung, will den einzigartigen Naturreichtum unseres Planeten erhalten und setzt sich für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Dazu fördert sie unter anderem gemeinnützige Projekte im Bereich Wald- und Klimaschutz, Meeres- und Artenschutz und die Friedensforschung. Jährlich unterstützt sie etwa 30 Vorhaben in Deutschland und weltweit. So stärkt sie die internationale Greenpeace-Kampagnenarbeit durch flankierende und ergänzende Projekte.
In einer globalisierten Wirtschaft wirkt das Stiftungskapital mit ethischen, sozialen und ökologischen Standards im Sinne des Gemeinwohls. Die Umweltstiftung Greenpeace ist überparteilich sowie politisch und finanziell unabhängig.
Naturschutz ist eine Angelegenheit, die kein Ende hat. Es gibt keinen Punkt, an dem wir sagen werden, dass unsere Arbeit beendet ist.
Die Umweltstiftung Greenpeace engagiert sich seit 25 Jahren weltweit für den Erhalt und Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur. Mit viel Weitblick und einer großen Bandbreite an Nachhaltigkeitsthemen, wie dem Wald- und Biotopschutz, dem Meeresschutz, der Artenvielfalt, sowie dem Tierschutz, dem Klimaschutz und der Umwelttechnologie, stellt sie die richtigen Weichen für die Zukunft – im Sinne jetziger und zukünftiger Generationen. Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt die Umweltstiftung Greenpeace mit aktuell drei Projekten, um diese großen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen gemeinsam meistern zu können.
Die Unterstützung der Stiftung Zukunft jetzt! fließt in folgende Projekte zum Wald- und Klimaschutz:
Der Mata Atlântica-Tropenwald an der Ostküste Brasiliens ist ein Artenparadies – und einer der am stärksten bedrohten Tropenwälder der Erde. Nur noch rund 10 Prozent des ursprünglichen Waldes sind intakt. In Bahia, an der Kakaoküste Brasiliens, konnte durch die einzigartige Form des Kakaoanbaus die Biodiversität der Region bisher erhalten werden, da der Kakao im Schatten der ursprünglichen Wälder, im Cabruca, angebaut wird. Cabrucas dienen als Korridore und Lebensraum für die heimische Fauna, wie dem stark gefährdeten Goldkopflöwenäffchen. Durch Landkauf, Aufforstung und nachhaltig-ökologischen Kakaoanbau fördert AMAP den Erhalt und die Ausweitung des bereits stark fragmentierten Lebensraums der Mata Atlântica für Mensch und Natur.
Folgende Projekte unterstützen wir mit unserer Förderung:
Monitoring Goldkopflöwenäffchen
Goldkopflöwenäffchen kommen nur an der Kakaoküste Bahias vor. Sie sind durch Lebensraumzerstörung stark bedroht . Sie konnten bisher nur überleben, da sie auch naturnahe Kakaowälder als Lebensraum nutzen können, wenn bestimmte Schlüsselarten als Nahrungslieferanten und als Schlafmöglichkeiten vorhanden sind.
In einem Monitoring-Projekt werden Goldkopflöwenäffchen mittels Funkhalsbändern über mehrere Jahre hinweg in verschiedenen Kakaowäldern überwacht, um zu entschlüsseln, wie diese als Lebensraum genutzt werden und welche Schlüsselfaktoren dafür ausschlaggebend sind. Mit den über die Jahre in wissenschaftlichen Artikeln gesammelten Ergebnissen soll schlussendlich ein Leitfaden für Kakaofarmerinnen und -farmer erstellt werden. Außerdem fließen die Ergebnisse in den Aktionsplan des Umweltministeriums zum Schutz der Primaten Brasiliens ein.
Eine erste Einsicht in das Monitoring und auch darüber hinaus liefert die 2024 veröffentlichte Doktorarbeit von Vicente dos Sanros Teixeira. Diese zeigt leider, dass sowohl der Lebensraum als auch die Populationen der Goldkopflöwenäffchen stark zurückgehen. Diese und weitere Erkenntnisse fließen in das Monitoring mit ein und zeigen deutlich auf, wie nötig ein Umdenken für den Erhalt des Mata Atlântica-Tropenwaldes und seiner Biodiversität ist.
Forschung zum Erhalt von Kakaowäldern und der Biodiversität
Ökonomischer Druck führte in den letzten Jahrzehnten zur Intensivierung des traditionellen Kakaoanbaus oder ganz zur Aufgabe des Anbaus zugunsten von Monokulturen. Dadurch ist die Biodiversität der Region bedroht, aber auch wichtige Ökosystemleistungen wie Grundwasser- und CO2-Speicherung, Erosionsschutz oder Bodenfruchtbarkeit. Um gegenzusteuern, haben AMAP und Wissenschaftler:innen 2022 die Ecological Assessment Initiative (EAI) ins Leben gerufen, ein auf 10 Jahre angelegtes Forschungsprogramm.
Im EAI-Projekt werden die Folgen der Nutzungsänderungen aufgezeigt und ökologische Intensivierungsmethoden des Kakaoanbaus erforscht. Ziel ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Kakaofarmerinnen und -farmer, wodurch der Erhalt der Biodiversität und eine langfristige Einkommenssicherung der lokalen Bevölkerung erreicht werden. AMAP kooperiert dazu mit der Westlake University und der brasilianischen Universidade Estadual de Santa Cruz.
Die Forschung fließt auch ein in das Global Agroforestry Network (GAN), ein multidisziplinäres Netzwerk von Forschenden, Landwirtinnen und Landwirten, Entscheidungsträger:innen und NGOs. Ziel ist es, tropische Agroforstsysteme besser zu verstehen und herauszufinden, wie mit ökologischen Produktionsstrategien die Herausforderungen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels bewältigt werden können.
Ein Hinweis, wie das gelingen kann, bieten die ersten Ergebnisse eines technisch aufwändigen und neuartigen Monitorings von Kakoblüten. Zehntausende Kakoblüten wurden für dieses Forschungsprojekt einzeln fotografiert. Dabei stehen jedoch nicht die Blüten selbst, sondern vielmehr ihre Bestäuber im Fokus der Aufmerksamkeit. Anhand der Fotos kann deren Diversität identifiziert werden. Ist dieser unbekannte Wissensschatz erst gehoben, können im nächsten Schritt Maßnahmen getroffen werden, um Lebensraum für die Bestäuber zu schaffen. Ganz ohne Agrochemie kann so der Ertrag gesteigert und gleichzeitig die Biodiversität vor Ort erhalten werden.
Landkauf Santa Rita
Um eine 200 Hektar große, ökologisch wertvolle Farm zu sichern, hat AMAP 2020 den Kauf der Farm Santa Rita gestartet. Neben 35 Hektar Weidefläche verfügt Santa Rita über 145 Hektar Kakaowald, in dem gleich mehrere Familienverbände der Goldkopflöwenäffchen beheimatet sind. Der Kauf ermöglicht AMAP Brasilien, die ökologisch wertvollen Kakaowälder der Fazenda Santa Rita langfristig zu erhalten und die ehemaligen Weideflächen wiederaufzuforsten.
>> Flyer AMAP Monitoring – Projektbeschreibung (PDF)
>> Flyer Antrag AMAP – EAI – Anlage Projektbeschreibung (PDF)
Ende Mai 2023 erreichten uns erschütternde Nachrichten: Das russische Justizministerium hatte Greenpeace auf seine offizielle Liste der „unerwünschten Organisationen“ gesetzt. Nach über 30 Jahren musste Greenpeace Russland seine wichtige Arbeit mit sofortiger Wirkung einstellen. Damit endete auch das Projekt Kids for Forests, das die Umweltstiftung Greenpeace fast 20 Jahre lang unterstützt hat.
Lesen Sie hier eine vollständige Stellungnahme von Greenpeace International.
Was diese dramatische Entwicklung für den Umweltschutz und die Zivilgesellschaft in Russland heißt, bleibt abzuwarten. Für das Projekt Kids for Forests gibt es inzwischen Hoffnung: Die Aufforstungen im Ugra-Nationalpark gehen weiter! 2019 hatte das Kids-for-Forests-Team hier, in der Region Kaluga, 200 Kilometer südwestlich von Moskau, ein neues Leuchtturmprojekt ins Leben gerufen – als wichtiges Vorbild auch für andere Regionen in Russland. Freiwillige und Parkmitarbeiter setzen die Arbeit seit 2023 nun in Eigeninitiative fort. Im Oktober 2023 und April 2024 organisierten sie beeindruckende Pflanzaktionenen mit mehr als 100 Teilnehmenden. Mehr als tausend der in den Jahren zuvor gezogenen Setzlinge von Eiche, Ulme oder Ahorn fanden so wieder ihren Weg in den Boden. Uns ist es aktuell nicht möglich, das Projekt aus dem Ausland weiter zu unterstützen. Umso mehr freuen wir uns, dass die Idee, brachliegende landwirtschaftliche Flächen wieder in Wälder zu verwandeln, hoffentlich weiter Schule macht.
Lesen Sie mehr unter: umweltstiftung-greenpeace.de/kids-for-forests
Gemeinsam mit dem Weltverband der Pfadfinder:innen bildet Solafrica Pfadfinder:innen aus aller Welt zu „Solar-Botschafter:innen“ aus. Diese bekommen dabei nicht nur das Material, sondern auch das Wissen an die Hand, um selbst Projekte wie Solar-Kocher, -Uhren oder -Taschenlampen in ihrer Heimat voranzutreiben und auch ihrerseits die Menschen in ihrem Umfeld zu sensibilisieren und weiterzubilden.
Das andauernde Projekt wurde im Jahr 2020 von der Stiftung Zukunft jetzt! gefördert.
AMAP e.V.
Brasilien
Projekt zum Schutz des Atlantischen Regenwaldes in Brasilien.
Gefördert seit 2020
Kids for Forests
Russland
Freiwillige und Schulklassen forsten brachliegende Flächen wieder auf.
Gefördert von 2020 bis 2023
Scouts go Solar
International
Pfadfinder:innen bringen Solarenergie in die ganze Welt.
Gefördert in 2020
Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet!