#Maßnahmen zur Klimaadaption#Pflanzliche Ernährung#Bildung, Wissenschaft und Forschung#Tierwohl, Tierethik und Tierrechte#Klimabewusstsein
Über die Organisation
ProVeg International ist eine Ernährungsorganisation, die sich für die Transformation des globalen Ernährungssystems einsetzt. Die Mission dabei ist, bis 2040 weltweit 50 % der Tierprodukte durch pflanzliche und kultivierte Nahrungsmittel zu ersetzen. ProVeg arbeitet mit allen relevanten Akteuren am Übergang zu einem Ernährungssystem, in dem sich alle für genussvolles und gesundes Essen entscheiden, das gut für alle Menschen, Tiere und unseren Planeten ist.
ProVeg arbeitet eng mit den wichtigsten UN-Organisationen für Ernährung und Umwelt zusammen. Für die Projekte “Aktion Pflanzen-Power” und “KEEKS” (Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen) erhielt ProVeg 2018 den „Momentum for Change“-Preis der Vereinten Nationen. Mit diesem Preis werden Beispiele innovativer und transformativer Projekte, die den Klimawandel angehen, ausgezeichnet. Der Preis für diese Leuchtturmprojekte ging somit das erste Mal nach Deutschland. Die Organisation hat zudem den Status eines Ständigen Beobachters der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und dem Weltklimarat (IPCC) sowie beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Zudem ist ProVeg bei der UN-Weltversammlung (UNEA) akkreditiert.
Mit Büros in 14 Ländern auf 5 Kontinenten und mehr als 220 Mitarbeitenden erzielt ProVeg eine globale Wirkung.
Ich kann nicht glauben, dass sie damals Tiere gegessen haben!
Warum wir fördern
Die 5 Gründe, die ProVeg zu ihrer Arbeit für ein nachhaltigeres Ernährungssystem motivieren, sind auch die der Stiftung Zukunftjetzt!:
Pro Umwelt: Eine pflanzliche Ernährung hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Umwelt, darunter den Schutz von Klima, Regenwäldern und Biodiversität.
Pro Gerechtigkeit: Es kann eine gerechtere Welt geschaffen werden, in der mehr Menschen satt werden und das Ernährungssystem effizienter und fairer ist.
Pro Tiere: Es wird enormes Tierleid (vor allem aufgrund von Massentierhaltung und industriellem Fischfang) verhindert.
Pro Gesundheit: Eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung kann bei der Vorbeugung und Behandlung vieler Zivilisationskrankheiten helfen.
Pro Genuss: Pflanzliche Ernährung schmeckt lecker und bringt farbenfrohe Abwechslung auf den Teller!
PROJEKTDETAILS
Was wir fördern
Die Stiftung Zukunft jetzt! fördert verschiedene Arbeitsbereich von ProVeg: die Kampagne „Leckeres Essen für alle“, die Arbeit im Corporate Engagement Bereich, den ProVeg Incubator und die Maßnahmen im Bereich Agrarwende und alternative Proteine. Durch diese vielfältige Unterstützung tragen die finanziellen Mittel der Stiftung Zukunft jetzt! maßgeblich dazu bei, das Ernährungssystem nachhaltig umzugestalten und die pflanzliche Ernährung großflächig voranzubringen.
Dabei spielen auch Zukunftsthemen, wie die zelluläre Landwirtschaft, eine zentrale Rolle. Die Produktion zellkultivierter Produkte, wie Fleisch, Fisch oder Fett, hat das Potenzial einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der Probleme beizutragen, für die sich ProVeg einsetzt. Um die zelluläre Landwirtschaft voranzubringen, unterstützt der ProVeg Incubator Startups in diesem Bereich und investiert gemeinsam mit Partnern in Innovationen. Im Rahmen des CellAg Project (CAP) schafft ProVeg bereits seit 2019 Aufmerksamkeit für die zelluläre Landwirtschaft, verbindet die verschiedenen Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft und forscht und informiert zu Entwicklungen, wie bspw. der Akzeptanz bei den Konsumenten.
„Leckeres Essen für alle” – mehr Pflanzenkraft in Schulen
600 Millionen jährlich ausgegebene Mittagsmahlzeiten in Schulen in Deutschland sind ein beträchtlicher Hebel für mehr Umwelt- und Tierschutz. Außerdem legen Ernährungsverhalten und Geschmackserfahrungen in der frühen Kindheit den Grundstein für spätere Essgewohnheiten, oft ein Leben lang. Doch Kinder und Jugendliche essen hierzulande in der Regel zu wenig Obst, Gemüse und Vollkorngetreide, dafür zu viel Fleisch, Wurst und Süßigkeiten, so das Ergebnis einer Ernährungsstudie des Robert-Koch-Instituts (RKI). In vielen Elternhäusern fehlt das Wissen über eine gesunde und klimafreundliche Ernährung, so die AOK-Familienstudie.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, in der Schulverpflegung maximal einmal pro Woche Fleisch anzubieten. Allerdings werden schulische Speisepläne diesen Ansprüchen häufig nicht gerecht: Sie enthalten zu viel Fleisch und zu wenig frisches Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Gut gemachte, pflanzenbasierte Schulverpflegung kann den Umwelt-und Klima-Fußabdruck einer Schule deutlich verringern, viele Tierleben retten und Nährstofflücken bei Kindern schließen helfen.
Dank der Förderung durch die Stiftung Zukunftjetzt! kann ProVeg Schulen und Verpflegungsverantwortliche seit vielen Jahren mit Workshops, Online-Angeboten, Aktionstagen und Kochtrainings dabei unterstützen, die Standards der DGE umzusetzen, indem mehr leckere und gesunde pflanzliche Gerichte in die schulische Mittagsverpflegung integriert werden. Darüber hinaus setzt sich ProVeg dank der Förderung auch auf politischer Ebene dafür ein, dass mehr Pflanzenkraft auf den Schultellern landet.
Corporate Engagement – Für ein breiteres, besseres und billigeres Angebot pflanzlicher Produkte
ProVeg arbeitet im Bereich Corporate Engagement daran, das pflanzliche Angebot im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Außer-Haus-Markt (AHM) hinsichtlich Verfügbarkeit, Geschmack und Preis zu verbessern. Dazu werden Unternehmen durch Marktanalysen, Rankings und gezielte Beratungsangebote motiviert und unterstützt. Öffentlichkeitswirksame Erhebungen, wie das Restaurantketten-Ranking oder die ProVeg-Preisstudie schaffen Transparenz am Markt, sensibilisieren Unternehmenslenker für die Notwendigkeit eines attraktiven pflanzlichen Angebots und stoßen so konkrete Veränderungen an. Ein Erfolgsbeispiel sind etwa die Preissenkungen pflanzlicher Produkte bei führenden Einzelhändlern innerhalb kürzester Zeit.
Mit Tools wie der Plattform New Food Hub stellt ProVeg außerdem Fachwissen, Leitfäden und globale Marktdaten bereit, um die Entwicklung und Vermarktung pflanzlicher Produkte voranzutreiben. Unternehmen erhalten so wertvolle Einblicke in Markttrends, Verbraucherpräferenzen und Strategien für die Optimierung ihres pflanzlichen Sortiments. ProVeg organisiert auch regelmäßig Branchenveranstaltungen und nimmt an Konferenzen teil, um Entscheidungsträger über die Chancen pflanzlicher Optionen zu informieren.
Seit mehreren Jahren ermöglicht die Stiftung Zukunft jetzt! durch ihre Förderung die Weiterentwicklung des Corporate Engagements von ProVeg. Dank dieser Unterstützung konnten umfassende Marktforschungen durchgeführt und internationale Verbraucherumfragen umgesetzt werden. Auch der Ausbau der Plattform New Food Hub wurde durch die Stiftung maßgeblich unterstützt. Darüber hinaus ermöglicht die Stiftung ProVeg den direkten Dialog mit Schlüsselakteuren. So konnten im Jahr 2024 allein durch Messeauftritte und Vorträge über 1.300 Entscheider erreicht werden. Durch die Zusammenarbeit von ProVeg und der Stiftung Zukunftjetzt! werden an den richtigen Stellen entscheidende Impulse für ein nachhaltigeres Ernährungssystem gesetzt, die Verbrauchern zugutekommen.
ProVeg Incubator
Um den Verbrauch tierischer Produkte bis 2040 um 50 Prozent zu reduzieren, startete ProVeg 2018 den ProVeg Incubator. Er ist das erste und führende Förderprogramm für Startups im Bereich pflanzlicher, fermentierter und zellkultivierter Lebensmittel. Ziel ist es, die Nachfrage nach tierischen Produkten durch leckere, erschwingliche und breit verfügbare Alternativen zu reduzieren. Daher fördert der Incubator Unternehmen, die innovative und skalierbare pflanzliche oder kultivierte Fleisch-, Fisch-, Ei- und Milchproduktalternativen sowie Inhaltsstoffe entwickeln.
Die Stiftung Zukunftjetzt! unterstützt den ProVeg Incubator seit 2020 und prägt so den Lebensmittelmarkt von morgen mit. Inzwischen haben mehr als 100 Start-ups das Förderprogramm des ProVeg Incubators absolviert. Ihre Produkte sind weltweit in mehr als 15.000 Verkaufsstellen erhältlich. Mit jeder Förderrunde wächst das Portfolio, welches mittlerweile mehr als 30 Länder repräsentiert. So nahmen an der zwölften Kohorte Start-ups aus Ägypten, Singapur und den USA teil. Dies ist vor allem der raschen Digitalisierung des Programmes, sowie der stetigen Investition in das Know-How des Incubator-Teams zu verdanken. Beide Bereiche stehen im Fokus der Unterstützung durch die Stiftung Zukunftjetzt! . Von der Förderung profitieren außerdem weitere Formate, die eine thematische Schnittstelle zum Incubator bilden. Wie zum Beispiel die „New Food Conference” mit dem Fokus auf innovativen Technologien im Bereich alternativer Proteine (z.B. Fermentation und zelluläre Landwirtschaft). Die Veranstaltung vernetzt internationale Stakeholder junger und etablierter Unternehmen entlang der ganzen Wertschöpfungskette sowie Nichtregierungsorganisationen und Investoren.
Agrarwende und alternative Proteine
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Klimawandel, Tierschutz und Ressourcenknappheit und die Sicherung unserer Ernährung erfordern grundlegende Veränderungen. Alternative Proteine bieten eine zentrale Lösung. Sie schonen Ressourcen, fördern die Gesundheit und schaffen nachhaltige Perspektiven für die Landwirtschaft.
Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt ProVeg dabei, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. ProVeg bringt Akteure aus Landwirtschaft, Politik und Wirtschaft in den Dialog, um Offenheit für Veränderungen zu schaffen und Wissen über die Vorteile eines pflanzenbasierten Ernährungssystems zu vermitteln. Ziel ist es, alternative Proteine als Chance zu positionieren. Mit gezielten Maßnahmen adressiert ProVeg die gesamte Wertschöpfungskette: Von der Beratung politischer Entscheidungsträger und verantwortlichen Bundesministerien, bis hin zum Austausch mit Handel und Gemeinschaftsverpflegung. Anhand von Best-Practice-Beispielen erfahren Landwirte und Politiker im Dialog, wie eine nachhaltige Agrarwende gelingt. Gemeinsam tragen die Stiftung Zukunft jetzt! und ProVeg dazu bei, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Wandel hin zu einem verantwortungsvollen Ernährungssystem ermöglichen.