Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ist mit ihrer ganzheitlichen nachhaltigen Ausrichtung, ihrem einzigartigen und an zukunftsrelevanten Themen ausgerichteten Studienangebot und als starke Institution im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung eine wichtige Impulsgeberin.
Rund 2.300 Studierende aus etwa 60 Nationen studieren und mehr als 400 Beschäftigte lehren, forschen und arbeiten an der modernen Campushochschule. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft durch die Entwicklung tragfähiger Modelllösungen voranzutreiben und die Studierenden mit Gestaltungskompetenz auszustatten, das ist die Mission der HNEE. Mit hohem Bezug zur Praxis, viel Gestaltungsspielraum und den besten Berufschancen stehen sechs Bachelorstudiengänge, zwei duale Bachelorstudiengänge und zwölf Masterstudiengänge in den Fachbereichen Wald und Umwelt, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holzingenieurwesen und Nachhaltige Wirtschaft zur Auswahl.
Seit 2010 ist die Hochschule EMAS-zertifiziert, seit 2014 klimaneutral und wurde zuletzt im Jahr 2017 mit dem europäischen EMAS-Award für ihr vorbildliches Umweltmanagement ausgezeichnet.
Es fühlt sich wunderbar an, Pionierin zu sein. Als Pioniere beschreiten wir zusammen mit jungen engagierten und motivierten Menschen neue Wege und geben wichtige Impulse für eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft.
Mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) verbindet die Stiftung Zukunft jetzt! seit dem Frühjahr 2021 eine engere Förderpartnerschaft, die die Umsetzung dreier Projekte ermöglicht hat:
1. Die HNEE hat sich zur Aufgabe gemacht, Studierende mit den Schlüsselkompetenzen zur Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung auszustatten. Dafür bedarf es regelmäßiger Überprüfung der sich im Wandel befindlichen gesellschaftlichen Herausforderungen und daraus folgend ein Abgleichen, ob die bestehenden Studienangebote dafür in angemessener Weise qualifizieren. Immer wieder werden aus der Hochschule, manchmal aber auch aus der Zivilgesellschaft heraus, neue Impulse gegeben, die auch zur Entwicklung innovativer Studienangebote führen können.
So hat die aktuelle Waldkrise Peter Wohlleben und den Chefredakteur des GEO-Magazins, Jens Schröder, dazu bewogen auf Prof. Dr. Pierre Ibisch (Centre for Econics and Ecosystem Management / HNEE) zuzugehen und die Entwicklung eines Studiengangs zur „Sozialökologischen Waldbewirtschaftung“ zu initialisieren. Das neue Studienangebot soll komplementär zu den bestehenden, waldbezogenen Studiengängen der HNEE entwickelt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Inwertsetzung eines größeren Spektrums von Ökosystemleistungen oder der Erhaltung und Entwicklung von Wäldern unter den Bedingungen der Klimakrise. Das Interesse am Wald in der Gesellschaft wächst, und die verschiedene Waldbesitzenden fragen eine größere Vielfalt von Ansätzen der Waldbehandlung nach. Diesem Bedarf soll die „Sozialökologischen Waldbewirtschaftung“ Rechnung tragen.
Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt diesen neuen Studiengang in der Konzeptionierungsphase (finanziell) als auch die Realisierungsphase (beratend) durch ihr breit gefächertes Netzwerk, bspw. bei der Finanzierung der drei benötigten Stiftungsprofessuren. Der noch in der Entwicklung befindliche Bachelorstudiengang soll möglichst an der HNEE angesiedelt werden und 2023/2024 an den Start gehen. Jedes Jahr sollen rund 25 Absolventen Verantwortung in verschiedenen waldbezogenen Berufen übernehmen und den Blick auf den Wald und den Umgang mit ihm fortan nachhaltig mitprägen.
2. Des Weiteren ergab sich im Herbst 2021 die Perspektive der institutionellen Einbindung eines Forschungspraktikums mit dem Titel „Orientierungshilfe für Privatwaldbesitzer in Galicien zur Planung eines sozialökologischen Waldmanagements“ für Studierende des Bachelorstudiengangs „International Forest Ecosystem Management“ am Fachbereich für Wald und Umwelt an der HNEE. Das Projekt findet unter fachlicher Leitung des Centre for Econics and Ecosystem Management an der HNEE statt und wird mit jährlich aufeinander aufbauenden Untersuchungsphasen von Studierenden über mehrere Jahre hinweg fortgeführt. Es wird gemeinsam mit lokalen Kooperationspartner*innen in Galicien (Nordspanien) in zwei Untersuchungsgebieten umgesetzt und finanziell von der Stiftung Zukunft jetzt! sowie dem Erasmus+ Programm gefördert. Langfristiges Ziel dieses Forschungsprojektes, das die Stiftung Zukunft jetzt! mit initiiert hat und auch einige Zeit begleiten will, ist die Entwicklung eines Konzeptes, das von den derzeit weit verbreiteten und artenarmen Eukalyptus- und Kiefernplantagen hin zu vielfältigen, naturnahen und resilienten Waldökosystemen führen soll. Eine Maßnahme die alternative Waldnutzung der lokalen Bevölkerung und eine Anpassung des Waldes an die Klimakrise fördern soll. Gleichzeitig können wir durch das angebotene Praktikum projektorientiertes, forschendes, transdisziplinäres & interkulturelles Lernen fördern und für Studierende attraktive Arbeitsbedingungen schaffen.
3. Da wir unsere gesellschaftliche Verantwortung als Stiftung sehr ernst nehmen und die Zukunft junger Menschen mitgestalten wollen, hat die Stiftung Zukunft jetzt! die Zusammenarbeit mit der HNEE vor Kurzem weiter im Bereich der Förderung von Deutschlandstipendien ausgebaut und ermöglicht so seit dem Sommersemester 2022 insgesamt sechs Deutschlandstipendiaten mit vorwiegend internationaler Herkunft eine finanzielle Wertschätzung ihres Engagements.
Seit dem Wintersemester 2011/12 fördert die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde besonders engagierte und leistungsstarke Studierende mit dem HNEE-Deutschlandstipendium.
Damit sollen Studierende die Möglichkeit erhalten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sich ungehindert auf ihr Studium konzentrieren zu können – und das unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrer BAföG-Förderung.
Hintergrund: Die Anpflanzung von Eukalyptus- und Kiefernmonokulturen ist in Portugal und Spanien eine weitverbreitete Bewirtschaftungsform des Waldes. Neben der effizienten Holzproduktion tragen diese Plantagen jedoch massiv zur Instabilisierung des Waldes bei. Besonders für Brände sind die Monokulturen sehr anfällig.
Der Studiengang „Sozialökologische Waldbewirtschaftung“ hat im Dezember 2021 eine wichtige Hürde genommen: Die Leitung der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) in Eberswalde hat sich entschieden, die in Entwicklung befindliche Bachelor-Ausbildung in ihr zukünftiges Lehrprogramm aufzunehmen. Wir freuen uns, dass das Projekt nun eine akademische Heimat gefunden hat.