Die Kerne von Steinfrüchten (wie z.B. Pfirsiche, Kirschen oder Pflaumen) sind bisher aufgrund ihres Gehalts an giftigem Cyanid nicht gerade als Nahrungsquelle bekannt. Bei der Verarbeitung dieser Früchte entstehen daher nicht unerhebliche Mengen an Abfall.

Das österreichische Startup Kern Tec hat sich jedoch vorgenommen, dies zu ändern: Die Firma extrahiert das Cyanid aus den Kernen und macht deren wertvolle Inhaltsstoffe somit zur Weiterverarbeitung nutzbar. So hat ein Aprikosenkern beispielsweise bis zu 23% Proteingehalt, neben einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren und Vitamin E.

Die Rede ist von Upcycling für Nahrungsmittelbestandteile, das aus einem Abfallprodukt quasi ein Superfood macht.

Da es für diesen Rohstoff weder Angebot noch Nachfrage gibt, fangen die Unternehmer bei Null an. Es müssen Verfahren entwickelt werden, die die wertvollen Kerne von der harten Steinschale trennen und das Amygdalin (dessen Abbauprodukt Cyanin für den Menschen gefährlich ist) sicher extrahieren, ohne die anderen Inhaltsstoffe zu schädigen. Die Aufgabe ist gelungen, das Verfahren steht vor der Patentierung.

Das erste Produkt – ein Kernöl aus Aprikosen-, Kirsch- und Pflaumensamen – ist bereits auf dem Markt und wurde begeistert aufgenommen, nicht zuletzt aufgrund des Geschmacks. Weitere Produkte wie Mehl und Milchersatz sind in der Entwicklung, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Mit seinem innovativen Ansatz und skalierbaren Businessmodell hat Kern Tec sich einen Platz im internationalen ProVeg Incubator gesichert, den die Stiftung Zukunft Jetzt! im Rahmen ihrer Kooperation mit ProVeg e.V. unterstützt.

Mehr dazu finden Sie in der Meldung auf FOODnavigator.com und auf der Website von Kern Tec.


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Kategorien: Projekt-News
Tags: Pflanzliche Ernährung, Umweltschutz