Hitzewellen, Niederschlagsmangel, Überschwemmungen: Die Folgen der globalen Erwärmung sind schon heute deutlich spürbar. Jedes Jahr treffen sich Delegierte aus aller Welt auf der UN-Klimakonferenz (COP), um über die Klimakrise zu debattieren und Maßnahmen zum Klimaschutz in die Wege zu leiten. Auf der diesjährigen Konferenz in Ägypten im November, COP 27, wird erstmals der Zusammenhang zwischen unserem Ernährungssystem und der Klimakrise in einem eigenen Pavillon thematisiert.

Ernährung als wichtige Stellschraube im Klimaschutz

Das Ernährungssystem ist für bis zu einem Drittel der globalen klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Die Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung sind dabei doppelt so hoch wie die aus der pflanzlichen Ernährung – und das, obwohl gerade einmal 18 % der weltweit verzehrten Kalorien aus der Fleisch- und Milchproduktion stammen. Hinzu kommt, dass sie 77 % der globalen Anbauflächen beansprucht. Bei enorm hohem Ressourcenverbrauch leisten tierische Lebensmittel also einen verhältnismäßig kleinen Beitrag zur globalen Ernährungssicherung.

Transformations der Ernährungssyteme im Fokus des „Food4Climate“-Pavillon von ProVeg

Gemeinsam mit 21 Partnern organisiert ProVeg auf der COP 27 den „Food4Climate“-Pavillon, der zeigt, wie wichtig eine Transformation unserer Ernährungssysteme für die Bewältigung der Klimakrise ist. Der Food4Climate-Pavillon wird 130m² groß sein und 10 Themen aus den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft präsentieren – und damit dem Zusammenhang von Ernährung und Klima erstmals auf der Weltklimakonferenz so viel Raum geben.

„Die Genehmigung des Food4Climate-Pavillons auf der COP 27 markiert eine tektonische Verschiebung darin, wie die UN auf unsere Ernährungssysteme blickt“, sagt Raphael Podselver, Head of UN Advocacy bei ProVeg. „Wir hoffen, dass der Pavillon politische Entscheidungsträger:innen auf der ganzen Welt dazu bewegen wird, sich mit den Herausforderungen der Landwirtschaft zu befassen und die Länder zu ermutigen, neue Lösungen anzunehmen“.

ProVeg fordert pflanzliche Gerichte auf dem Menü der COP 27

ProVeg ist zudem eine von 160 Nichtregierungsorganisationen, die sich in einem offenen Brief an die Leitung der COP 27 gewandt hat: In dem Brief sprechen sich die Organisationen dafür aus, dass den Delegierten während der 10-tägigen Veranstaltung durchgängig pflanzliche Gerichte serviert werden. Auf einer Veranstaltung zur Bekämpfung der Klimakrise wäre es nur konsequent, Nahrungsmittel mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck zu wählen. Die lokale ägyptische Küche wäre mit einem hohen Anteil an pflanzenbetonten Gerichten hervorragend dafür geeignet.

Foto: (v.l.n.r. ProVeg International Advocacy Team: R. Podselver, P. Rixon, J.Tronchon)

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Kategorien: Projekt-News
Tags: Klimaschutz, Pflanzliche Ernährung, Tierschutz