Monokulturen, Aufforstungen mit exotischen Baumarten und Kahlschläge bestimmen aktuell die Praxis der deutschen Forstwirtschaft. Unser Holzhunger wächst und wird seitens der Politik weiter befeuert. Dürresommer und Hochwasserereignisse machen nicht nur uns, sondern auch dem Wald zu schaffen. Dabei zeigen Forschungen, wie gut intakte Wälder auf solche Ereignisse reagieren können, wenn wir sie lassen. Dass sie feucht-kühle Waldluft kreieren und für Regen sorgen können, von dem auch wir Menschen unmittelbar profitieren. Es ist höchste Zeit den Wald als wertvolles Ökosystem und nicht als Holzvorratskammer anzusehen und entsprechend zu handeln.
Am 04. und 05. Oktober 2022 war es daher so weit – der von GEO und Wohllebens Waldakademie organisierte Waldklimagipfel fand in Berlin statt. In der Bertelsmann Repräsentanz kamen 30 hochrangige Gäste aus Politik, Naturschutz, Wissenschaft, Kultur und Journalismus zusammen, um konstruktiv über die Zukunft unserer Wälder sowie Lösungswege aus der (Klima-)krise zu diskutieren.
Nach den einleitenden Worten von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, brachten einflussreiche Menschen, wie der Schriftsteller Frank Schätzing, der Professor für Naturschutz Pierre Ibisch, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats Georg Schirmbeck sowie der Umweltaktivist und Schauspieler Hannes Jaenicke ihre unterschiedlichen Meinungen in die lebhaften Diskussionsrunden ein. In insgesamt acht Panels sorgten sie und weitere Gäste für einen regen Austausch zu zentralen Fragen, wie: „Wird die Klimakrise zur Kommunikationskrise?“, „Wie viel Wirtschaft vertragen Wald und Klima?“, „Rohstoff Holz: Rettung oder Untergang?“ oder „Ökosystemleistungen: Wem dient der Wald?“.
Nach zwei intensiven Tagen ist klar: Es gibt viel zu tun, aber der Wille und die Möglichkeiten etwas verändern zu können überwiegen und ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft verbindet.
Einige Eindrücke und Highlights des Waldklimagipfels 2022 sind in den nachfolgenden Videos eingefangen.
Beide Tage wurden zudem live aufgezeichnet, sodass es jederzeit möglich ist die spannenden Debatten auch im Nachhinein zu verfolgen und sich für das eigene Engagement inspirieren zu lassen.