Das Team der Stiftung Zukunft jetzt! freut sich bereits auf den Besuch dieser tollen Veranstaltung!

Datum und Veranstaltungsort

Eine öffentliche Auftaktveranstaltung findet am Mittwochabend, dem 15. Januar 2025, im Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg statt.

Die Konferenz findet am Donnerstag und Freitag, dem 16. und 17. Januar 2025, im Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg statt.

Konferenzthema

Diese Konferenz befasst sich erneut mit der „Fleischfrage“ im aktuellen sozialen, politischen und rechtlichen Kontext. Fleisch ist ein Symbol für die zunehmenden und miteinander verbundenen Umwelt- und Gesundheitskrisen, die für unsere Zeit (die am besten als Anthropozän und One-Health-Ära beschrieben werden kann) charakteristisch geworden sind: Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Entwaldung, Pandemien, Ernährungsunsicherheit, ungesunde und nicht nachhaltige Ernährung und institutionalisiertes Tierleid. Während der (Nicht-)Verzehr von Fleisch lange Zeit als eine private Entscheidung angesehen wurde, wird er zunehmend zu einem öffentlichen und politischen Thema, da die sozialen, ökologischen und ethischen Kosten der industrialisierten Fleischproduktion immer sichtbarer und deutlicher werden. Überwältigende wissenschaftliche Erkenntnisse belegen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensmittelumstellung und damit einhergehend einer Ernährungsumstellung weg von tierischen Lebensmitteln. Infolgedessen gewinnt die Idee einer neuen – einer transformativen – Fleischpolitik mit dem Ziel, die Fleischproduktion und den Fleischkonsum insgesamt zu reduzieren, an Zugkraft.

Dennoch bleibt Fleisch das große Tabuthema – oder die heilige Kuh – insbesondere wenn es um den Klimawandel und globale Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit geht. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Reduzierung des Fleischkonsums noch nicht als integraler Bestandteil der nachhaltigen Lebensmittelumwandlung eingeführt. Während Schlagworte wie die „Dekarbonisierung“ der Wirtschaft und die „Desinvestition in fossile Brennstoffe“ mittlerweile zum Mainstream geworden sind, bleiben vergleichbare Forderungen nach einer „Enttierlichung“ der Landwirtschaft oder nach einer „Entflechtung von Fleisch“ nach wie vor marginal. Angesichts des „langen Schattens“ der Viehzucht ist es an der Zeit, das Tabu zu brechen: Wir müssen über Fleisch sprechen.

Diese interdisziplinäre Konferenz soll die Fleischfrage aus dem Randbereich in den Mittelpunkt der laufenden Debatten über One Health, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Ernährungssicherheit und öffentliche Gesundheit rücken. Ziel ist es, eine multidisziplinäre und multiperspektivische wissenschaftliche Debatte über Fleisch im Anthropozän anzustoßen, die auch zu den öffentlichen Debatten in der Gesellschaft beiträgt. Wir möchten die Auswirkungen der Fleischproduktion und des Fleischkonsums auf Mensch, Tier und Umwelt besser verstehen, traditionelle Regulierungsansätze hinterfragen und uns ein Bild von der zukünftigen Form und den Instrumenten einer transformativen Fleischwirtschaft machen.

Kategorien: Veranstaltungen
Tags: Tierschutz, Tierwohl, Tierethik und Tierrechte, Ernährungs- und Agrarwende