Wie können wir eine zukunftsfähige Landwirtschaft gestalten? Wie können wir sicherstellen, dass wir mit unserem heutigen Tun nicht die Lebensgrundlagen von morgen zerstören und dass wir nicht mehr davon abhängig sind, fühlende Lebewesen auszubeuten? Was für Potenziale stecken noch in der Landwirtschaft?
„Ich will das nicht mehr. Die Möglichkeit einer Umstellung INNERHALB der Landwirtschaft ist für mich die große Offenbarung, die mir bislang fehlte.“ – Landwirt aus der Umstellung.
Seit August 2023 gibt es nun auch in Deutschland einen Verein, der Landwirt:innen, die aktuell Eier-, Milch- oder Fleischprodukte herstellen, bei der Weiterentwicklung zu einer nachhaltigen Landwirtschaft ohne Tiernutzung professionell unterstützt. Dabei werden die verschiedenen Ebenen des Wandels miteinander verknüpft:
Durch die Hofumstellungen können direkt Tiere gerettet werden.
Gleichzeitig wird die Kette unterbrochen, sodass die Ausbeutung von vielen weiteren Generationen von Tieren verhindert wird.
Indem die Nachproduktion gestoppt wird, werden Tierbestände direkt reduziert.
Durch den Wechsel auf den Anbau pflanzlicher Lebensmittel werden direkt Flächen wieder für den Menschen zur Verfügung gestellt.
Gleichzeitig findet eine starke Wechselwirkung mit den Verbraucher:innen statt. Wer könnte glaubwürdiger vom Leid und von den Problemen der Tierindustrie berichten als die Landwirt:innen selbst? Umgekehrt fördert auch die immer größer werdende Unterstützung in der Gesellschaft weitere Umstellungen.
Zudem gibt es eine Wechselwirkung mit anderen Landwirt:innen, die von den anderen Umstellungen inspiriert sind, da sie sich mit ihresgleichen identifizieren. Somit handelt es sich hierbei um eine Bewegung, die durch zunehmenden Erfolg und Bekanntheit ein transformatives politisches Potenzial entwickelt.
Auf diese Weise lässt sich die Agrarwende, die im Großen passieren muss, schon jetzt! umsetzen und anhand konkreter Leuchtturmprojekte erleb- und erfahrbar machen.
Das Team von TransFARMation Deutschland besteht aus sechs Personen, die zudem von weiteren Ehrenamtlichen unterstützt werden. Es gibt zwei Landwirte im Team, die selber bereits seit vielen Jahren bio-veganen Anbau praktizieren, also Erfahrungen mit Getreide, Leguminosen, Obstbau und Gemüse sowie mit Direktvermarktung haben. Die Projektleitung besteht aus Samara Eckardt und Matthias Welzel. Samara hat drei Jahre in einem Ferkelproduktionsbetrieb gearbeitet und dort aus erster Hand erfahren, was der Mensch den Tieren in der der Tierindustrie antut. Sie kennt die Schweineindustrie in- und auswendig und weiß, wie die Landwirtschaft tickt. Matthias ist Ingenieur für regenerative Energien und hat seine Erfahrungen am Hof Narr gesammelt, wo er bereits viele TransFARMationen begleitet hat. In Deutschland ist er nun für die Beratung, Finanzplanung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zusätzlich gibt es einen engen Kontakt mit Sarah Heiligtag vom Hof Narr, die mit über 130 erfolgreichen TransFARMationen auf dem Gebiet inzwischen eine alte Häsin ist.
Für das Team gibt es in Deutschland viel zu tun: Einerseits gibt es bereits einige Anfragen von Landwirt:innen. Hier sind erste Kontaktaufnahmen und Gespräche zur Konzeptionierung erfolgt, außerdem sind weitere Hofbesuche bereits geplant und es laufen Aktivitäten zum Aufbau von Vermarktungsstrukturen sowie verschiedener Bildungsprojekte. Andererseits befinden sich viele Termine mit Vorträgen, Konferenzen, Seminaren sowie diversen Aktionen mit Influencern in der Vorbereitung, um die TransFARMation bekannt zu machen und spannende Kooperationen zu entwickeln.
Langfristig soll neben der Umstellung der Landwirt:innen der Schwerpunkt auf der Öffentlichkeitsarbeit liegen, um möglichst viele Menschen mit der Geschichte der TransFARMation zu erreichen. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Begleitung von TransFARMations-Projekten essenziell, um den Impact zu validieren und so die Voraussetzung für die Hochskalierung des Konzeptes zu schaffen.