Mit dem Projekt ProRegio startete im März 2025 eine dreijährige Initiative, die gezielt die Proteinwende voranbringt und dabei biozyklisch-veganen Anbau als realistische Alternative zur konventionellen Tierhaltung stärkt. Koordiniert wird das Projekt „ProRegio – Wissenslücken schließen für die Proteinwende“ durch den Förderkreis Biozyklisch‑Veganer Anbau e. V. in Kooperation mit den Vereinen Faba Konzepte und TransFARMation Deutschland. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Chancenprogramm Höfe. Projektträger für das Programm ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). ProRegio fördert die Umstellung von Tierhaltung auf den Anbau innovativer, pflanzlicher Proteinquellen und adressiert zentrale Herausforderungen im deutschen Landwirtschaftssektor.
• Ausbau der Produktion von alternativen Eiweißpflanzen jenseits herkömmlicher Hülsenfrüchte – etwa Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Sonnenblumenkerne, Hanf, Pilze, Algen und Nüsse,
• Vermittlung von praktischem Wissen über Anbau, Lagerung und Verarbeitung dieser Kulturen,
• Sensibilisierung für biozyklisch-veganen Anbau als nachhaltige, klimaschonende und tiernutzungsfreie Landwirtschaftsform.
ProRegio setzt auf mehrere Säulen, um Wissen und Praxis wirkungsvoll zu verbinden:
1. Informations-Feldtage
Sechs Veranstaltungen auf Best-Practice-Höfen in ganz Deutschland zeigen die Proteinwende vor Ort – vom Anbau bis zur Verarbeitung.
2. Online‑Begleitveranstaltungen
Interaktive Webformate ergänzen die Feldtage und ermöglichen Austausch über biozyklisch-veganen Anbau sowie Proteinpflanzen.
3. Beratung & Schulung
Individuelle Beratungsgespräche unterstützen Landwirtinnen und Landwirte aktiv beim Umstieg auf neue Anbauformen.
4. Akademische Vernetzung
ProRegio bietet auch Themen für studentische Abschlussarbeiten – etwa zu Nüssen, Algen, Pilzen oder Pseudogetreide – in Kooperation mit Praxisbetrieben.
Ausblick und Herausforderungen
Die Projektkoordinatorin äußert deutliche Hoffnung: Durch ProRegio sollen Landwirte und Landwirtinnen echte Alternativen zur Tierhaltung erhalten und nachhaltige Anbauformen wirtschaftlich attraktiv werden. Entscheidend sei der Aufbau tragfähiger Absatzmärkte für pflanzenbasierte Proteinprodukte.
Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, Bewusstsein und Nachfrage in Handel und Verbrauch zu stärken. Nur so kann der Wandel auch langfristig gelingen. Verbindliche Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette sind hier eine zentrale Zukunftsaufgabe des Förderkreises.
Bedeutung für den biozyklisch-veganen Anbau
Der biozyklisch-vegane Ansatz orientiert sich an strikten ökologischen Standards: keine sog. Nutztierhaltung, keine tierischen Inputs wie Gülle oder Hornspäne, stattdessen pflanzliche Düngung, Biodiversität und Humusaufbau. ProRegio fördert diese Form des pflanzenbasierten Ökolandbaus systematisch und macht sie zur Grundlage für neue Einkommensperspektiven.
Damit trägt das Projekt wesentlich dazu bei, den biozyklisch-veganen Standard in Deutschland sichtbarer und praxistauglicher zu machen. Die Förderung durch das BMLEH zeigt offiziell, dass diese Anbauweise als wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem verstanden wird.
Fazit
Durch praxisnahe Feldtage, gezielte Beratung und politisches Engagement schafft ProRegio ein Fundament, auf dem biozyklisch-veganer Anbau konkret verwirklicht werden kann.
Wer Landwirtschaft klimafreundlich und nachhaltig gestalten will, muss neue Wege gehen.
Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt den Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. seit mehreren Jahren vor allem im Bereich Beratung von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben. Im März 2025 wurde diese Unterstützung auf eine Strukturförderung ausgeweitet. Durch die Förderung wird eine Teilzeit-Stelle mit vielfältigen Aufgaben in den Bereichen Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Projektkoordination und Administration finanziert.