Über urgewald

Ohne Kredite, Versicherungen und sonstige Investitionen wird kein Atomkraftwerk, kein Staudamm und keine Pipeline gebaut. Auch Bergbaukonzerne und Waffenhersteller benötigen ständig frisches Geld. urgewald macht die Finanzierung von Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen sichtbar und benennt die Verantwortlichen.

„Follow the Money“ ist der strategische Ansatz unserer Kampagnen gegen Investoren und sonstige Finanziers. Er zielt genau auf die Achillesferse dieser Vorhaben: das Geld.

Logo
Mohnblumen

Earth provides enough to satisfy every man's needs, but not every man's greed.

Mahatma Gandhi

Warum wir fördern


Warum wir fördern

Nachhaltiges Investieren ist keine bloße Frage des Gewissens mehr, es geht hier längst, ganz existentiell, um unsere Zukunft.

Banken spielen eine zentrale Rolle bei der Realisierung klimaschädigender und menschenrechtsverletzender Vorhaben. Ohne ihre Gelder würden viele dieser Projekte erst gar nicht umgesetzt werden können.

Die Pariser Klimaziele erfordern einen schnellen Ausstieg aus der Kohle, aber sehr viele Banken und Investoren marschieren immer noch in die entgegengesetzte Richtung. Dies gilt insbesondere für deutsche Banken. Sie beteuern gerne ihre Sorge um das Klima, sind aber nicht bereit, ihre Finanzdienstleistungen für Kunden aus der Kohleindustrie zu beenden.

Wenn wir das Pariser Klimaziel noch erreichen und die Klimakatastrophe abwenden wollen, müssen Unternehmen, die weiter auf Kohle – die CO2-intensivste Form der Stromerzeugung – setzen, umgehend von jeglicher Finanzierung ausgeschlossen werden.

Auch die Finanzindustrie muss endlich auf die Alarmrufe der Wissenschaft hören (z.B. IPCC-Sonderbericht) und handeln, um die Folgen der Klimakatastrophe zu begrenzen.
Jetzt kommt es darauf an, dass der Druck immer weiter wächst, kein Geld mit dreckigen Geschäften zu verdienen.

Der konkrete und aktuelle Fall Guyanas zeigt das Ausmaß und die Folgen solcher fossilen Mammut-Projekte in unberührten und ökologischen wertvollen Regionen dieser Erde.

PROJEKTDETAILS

Was wir fördern


Strand von oben
Foto: Shifaaz shamoon

Recherchen von urgewald brachten 2019 die finanzielle Unterstützung der Weltbank zur Erschließung gigantischer Öl- und Gasvorkommen vor der Küste Guyanas ans Tageslicht.

Weiterhin hat urgewald die Verbindungen zwischen Weltbank, Guyanas Regierung und Exxon Mobil, vor allem über eine Rechtsanwaltskanzlei, öffentlich gemacht. Die Anwaltskanzlei Hunton Andrews Kurth wurde von der Regierung Guyanas beauftragt die neuen Erdölgesetze für das Land zu schreiben. Kunde dieser Kanzlei ist auch Exxon Mobil – ein klarer Interessenkonflikt.

Milliarden Barrel Öl und 960 Milliarden Kubikmeter Erdgas befinden sich im Meeresboden vor der Küste Guyanas. Selbst wenn nur die Hälfte der Öl- und Gas-Reserven verbrannt würden, könnten die daraus resultierenden Emissionen eine Milliarde Tonnen CO2 übersteigen.

Was sich dort im Atlantik vor dem kleinen südamerikanischen Land befindet, ist also eine regelrechte CO2-Bombe. Die Öl-Multis ExxonMobil, Hess und CNOOC sind bereits dabei, das gigantische Ölfeld zu erschließen. Als urgewald 2019 erfuhr, dass die Weltbank Guyana mit einem Beratungsvolumen von 55 Millionen US-Dollar dabei unterstützt, sich den Ölfirmen zu öffnen, war uns klar, dass dies der Startschuss für eine Kampagne sein muss, um die Ölförderung zu stoppen. So hatte die Weltbank doch in Paris das Versprechen unterschrieben, das Klimaziel von 1,5 Grad Erderhitzung einzuhalten.

Doch in Guyana assistiert die Bank bei der risikoreichen Öl- und Gasgewinnung aus der Tiefsee. Das Ölprojekt würde aus der derzeitigen Kohlenstoffsenke Guyana – das Land ist zu über 80 Prozent von nahezu unberührtem Regenwald bedeckt – jedoch den weltweit größten Pro-Kopf-Emittenten von CO2 machen.

Die Stiftung Zukunft jetzt! unterstützt konkret mit ihrer Förderung einerseits die laufende Guyana-Kampagne von urgewald, um ihr die nötige Durchschlagskraft zu verleihen. Ziel ist es, Fakten über das Land und das Ölprojekt zu sammeln, sowie Kontakte zu knüpfen. Urgewald war so in der Lage, einen Teil der Reisekosten der Recherchereise nach Guyana abzudecken sowie die Dokumentation „Carbon Bomb“ zu produzieren.

Ein anderer Teil der Förderung wird in das Verbrauchsvermögen der urgewald-Stiftung einfließen.

Folgende Etappenziele konnten gegen Jahresende 2020 schon erreicht werden:

Guyana als Land der Ölausbeutung durch internationale Medienarbeit in relativ kurzer Zeit weltweit bekannt zu machen. Bilder der Reise und der Dokumentarfilm sind Belege, die die besondere Dramatik (nicht nur) für Guyana zeigen. Damit wurden wichtige Grundlagen für die weitere Arbeit gelegt.

Eine Finanzdaten-Recherche ist weiter in den Mittelpunkt gerückt, um die Investoren, die hinter dem Ölkonzern stehen, zum Divestment zu bringen sowie die Verantwortung der Weltbank weiterhin weltweit anzuprangern.

Desweiteren konnte vor Ort in Guyana das Projekt „Barima-Mora-Passage“ angestoßen werden. Dessen Ziel ist, diese ökologisch wertvolle Region als Weltnaturerbe anzuerkennen. Durch eine solche Unterschutzstellung des Gebietes werden neue Anforderungen an die Verträge zur Erdölförderung gestellt werden können.

Waldboden

Here is your country. Cherish these natural wonders, cherish the natural resources, cherish the history and romance as a sacred heritage, for your children and your children's children. Do not let selfish men or greedy interests skin your country of its beauty, its riches or its romance.

Theodore Roosevelt

Weiterführende Links